Tausche Auto gegen Fahrrad

Fahrrad statt Auto – Ohne geht’s auch

Mit dem Beginn der wärmeren Jahreszeit sieht man wieder viel mehr Fahrräder unterwegs. Und überhaupt sind Fahrrad-freundliche Städte aktuell viel in der Diskussion.

In anderen Ländern gibt es sogar spezielle Fahrrad-bezogene Aktionstage. So ist z.B. in den USA mit dem Mai gleich ein ganzer Monat dem Fahrrad gewidmet (National Bike Month). Aber auch die Briten scheinen ihren Drahtesel zu lieben und zeigen dies mit dem National Bike to Work Day (18. Mai) oder der Bike Week (6.-12. Juni 2022).

Aber auch hier in Deutschland kommt das Fahrrad nicht zu knapp. Ab Mai findet jeden Sommer das sogenannte Stadtradeln statt. Hier kann man sich ganz einfach und kostenlos für seine Kommune registrieren und während 3 festgelegter Wochen Kilometer mit dem Rad sammeln, um für Klimaschutz und mehr Lebensqualität in den Kommunen einzutreten.

Ich für meinen Teil bin ja eh eigentlich das ganze Jahr mit dem Rad unterwegs, da ich vor ein paar Jahren mich bewusst von meinem Auto getrennt habe.

Der Umstieg von vier auf zwei Räder

Gesundheitlich bedingt durfte/konnte ich eine ganze Weile kein Auto fahren und während dieser Zeit habe ich gemerkt, was doch alles so ohne fahrbaren Untersatz geht. Danach habe ich dann erstmal für mehrere Monate ein Experiment gemacht – mal schauen, ob es wirklich funktioniert, oder ob ich nicht doch wieder zurück zum Auto will. Denn schließlich hatte ich bislang das Auto hauptsächlich für den Weg zur Arbeit verwendet – da kamen pro Jahr mal gerade 5000km zusammen. Und im Sommer stand es sowieso schon mehr herum als alles andere, da ich schon damals gerne mit dem Rad gefahren bin.

Relativ schnell habe ich gemerkt, dass es auch grundsätzlich ganz bequem ohne eigenes Auto geht. Und seitdem bin ich eigentlich nur noch zu Fuß, mit dem Rad oder Bus/Bahn unterwegs. Und wenn es denn wirklich mal notwendig ist (z.B. für Foto-Einsätze außerhalb der Stadt oder große Besorgungen), kann ich mir immer noch ein Auto für ein paar Stunden oder tageweise leihen. Carsharing oder Mietwagen machen es möglich und sind im Endeffekt wesentlich günstiger, als selbst einen Wagen zu unterhalten.

Klar muss man bei einigem Abstriche machen, aber die sind für mich einfach nicht so stark ins Gewicht gefallen.

Einfach mal umdenken – es gibt für alles eine Lösung

Z.B. ist man nicht mehr ganz so flexibel – mal eben schnell wohin (besonders wenn es weiter weg ist), geht dann eben nicht mehr so einfach. Da gehört dann schon etwas Planung dazu – sei es das Anmieten eines Autos oder das Heraussuchen der Verbindungen von Bus und Bahn.

Selbst ein kleiner Weihnachtsbaum passt auf das Rad

Auch Großeinkäufe oder der Transport von sperrigen Dingen ist nicht so einfach.

Bei den Einkäufen finde ich persönlich es sogar sehr praktisch, da ich schon darauf achten muss, was ich einkaufe. Schließlich muss ich es ja entweder zu Fuß oder mit dem Rad nach Hause bringen. Platz und Kraft sind da ja schon begrenzt. Dadurch denke ich halt schon zweimal nach, bevor etwas in die Einkaufstasche gesteckt wird.

Aber mittlerweile sind ja auch Lieferdienste groß im Kommen, was einem ja auch erspart, von all den Lockangeboten im Laden verführt zu werden.

Als ich noch nicht selbständig war, habe ich übrigens festgestellt, dass ein Auto für mich keinerlei Zeitersparnis gebracht hat. Eher im Gegenteil!

Von 180 auf Zen

Während ich im Berufsverkehr permanent im Stau stand, konnte ich mit dem Rad einfach entspannt an der Autoschlange vorbei fahren. Und selbst wenn ich mit dem Bus im selben Stau stand, brauchte ich mich doch wenigstens nicht auf den Verkehr konzentrieren und konnte einfach mein Buch oder einen Podcast genießen. Das ganze hat mir so viel Stress erspart.

Grundsätzlich fing ich auch an, mich mehr zu bewegen. Alleine die kleinen Wege zum Bus fallen übrigens beträchtlicher aus, als man meinen mag.

Aber mit dem Fahrrad ist es natürlich umso mehr. Für mich direkt waren das pro Tag 20km – dadurch hab ich mir automatisch am Ende des Tages das Workout erspart. Was sich dann wiederum finanziell bemerkbar macht, wenn man sich die Mitgliedschaft im Fitness-Studio sparen kann. Aber auch die Zeitersparnis ist natürlich ein großer Vorteil.

Zudem konnte ich morgens durch die Natur radeln, was eine tolle Vorbereitung auf den Arbeitsalltag war. Und abends konnte ich auf dem Weg nach Hause gleich den Stress auf dem Rad abbauen, so dass ich entspannt ankam und in den Feierabend starten konnte.

Fotografieren ohne Auto – geht das?

Selbst als ich die Firma verlassen habe und in die Selbständigkeit bin, habe ich mir kein Auto wieder zugelegt. Obwohl ich mir die Frage schon stellen musste.

Doch im Endeffekt hat es sich für mich einfach nicht gelohnt. Und da ich meistens auch nicht zu viel Equipment transportieren muss, kann ich meine Einsatzorte (zumindest innerhalb des Stadtgebietes) ganz gut mit dem Rad erreichen.

Wenn Du also demnächst mal eine radelnde Fotografin siehst, bin höchstwahrscheinlich ich das. Sag gerne mal Hallo!

Aus mehreren Gründen musste ich mir übrigens vor kurzem ein neues Rad zulegen. Wie das so abgelaufen ist, erzähle ich Dir im zweiten Teil dieser Mini-Serie.

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