Deichweg

Jahresrückblick 2021 – Der Weg ist das Ziel

2021 war jetzt sicherlich kein Jahr, an das wir uns in Zukunft unwahrscheinlich gerne erinnern werden. Dennoch stand das Leben nicht still; und sowohl privat als auch beruflich hat sich einiges bei mir getan. In meinem Jahresrückblick erzähle ich Dir von meinen Höhen und Tiefen, den Tränen aber auch schönen Momenten, die das Jahr im Endeffekt besser haben werden lassen, als man zuerst vermuten mag.

Was ich mir vorgenommen hatte

Zuerst einmal ein kleiner Rückblick auf die Ziele, die ich mir für 2021 gesetzt hatte.

  • Zwar bin ich Anfang des Jahres mit neuer Logo-Variante gestartet, doch das mit dem Re-Design meiner Website ist dann doch irgendwie in den Hintergrund getreten. Inspiration und Hilfestellung habe ich mir schon mal geholt, nur mit der Umsetzung haperte es noch ein wenig. Allerdings hab ich auch gelernt, dass man sich über solche Dinge nicht zu sehr den Kopf zerbrechen sollte. Es waren halt irgendwie immer andere Dinge wichtiger. (Immer diese Prioritäten!) Es kommt schon noch der richtige Zeitpunkt…
  • YouTube, Facebook & Co. sind auch nicht wirklich meine neuen Freunde geworden. Zwar hat sich meine Einstellung dazu mittlerweile etwas geändert, aber es ist noch ein langer Weg, bis wir uns grün sein werden.
    Wie sich das in 2022 ändern soll, verrate ich Dir weiter unten…
  • Mein Wort für 2021 war Wachstum. Das kann man jetzt natürlich auslegen wie man möchte. Ich für meinen Teil bin aber zufrieden mit dem, wie sich sowohl mein Business als auch mein Mindset entwickelt hat. Klar hätte ich mir mehr erhofft, aber für ein Jahr, das so stark von der Pandemie geprägt war, war das mehr als genug.

Was war denn jetzt genau los? Mein Jahresrückblick 2021

Ich finde es immer erstaunlich, wie viel einem doch im Laufe des Jahres entgeht. Und wenn man dann am Ende des Jahres gefragt wird, wie das Jahr so im Großen und Ganzen war, kann man sich an vieles gar nicht mehr erinnern.

Umso wichtiger finde ich tatsächlich diese Übung, einen Jahresrückblick zu schreiben und die vergangenen Monate nochmals Revue passieren zu lassen. Es korrigiert einfach die Perspektive und zeigt oftmals auf, dass doch nicht alles so war, wie es vorerst schien.

Was mir dabei hilft? Tagebücher, Kalender, und (Handy-)Fotos. Das Gedächtnis mag vielleicht nicht mit allem mitkommen, aber ein Blick zurück bringt die Ereignisse wieder in den Vordergrund.

Die Selbständigkeit voranbringen

In 2021 stand für mich eine schwierige Entscheidung an, denn Mitte des Jahres lief mein Anspruch auf Unterstützung vom Staat aus. Bislang hatte ich darauf verzichtet, da ich mich voll und ganz auf mein Business konzentrieren und meine Zeit nicht mit Bewerbungen und Formalien verwenden wollte.

Corona bedingt war ich noch lange nicht da angekommen, wo ich hin wollte, doch ich merkte, dass es langsam vorwärts ging. Und so entschied ich mich im Endeffekt für mein Business und gegen jahrelang geprägte Eindrücke eines Angestellten-Daseins. Das befreiende Gefühl nach der Entscheidung war einfach fantastisch und ich wusste, dass ich genau das Richtige getan hatte, in dem ich meinem Herzen gefolgt bin.

Your time is limited, so don’t waste it living someone else’s life. Don’t be trapped by dogma […] And most important, have the courage to follow your heart and intuition. They somehow already know what you truly want to become. Everything else is secondary.

Steve Jobs
Die richtigen Menschen an meiner Seite

Das Coaching-Programm, dem ich Ende 2020 beigetreten war, fing in 2021 so langsam an, Früchte zu tragen. Ich konnte mein Business besser aufstellen und es fühlte sich wesentlich authentischer für mich an, auch wenn es eine große Umstellung in meinem Konzept bedeutete. Aber im Endeffekt denke ich, dass ich damit meinen Kundinnen besser dienen kann.

Eine Veränderung in meinem täglichen Ablauf, die vielleicht sogar den meisten Fortschritt für mich brachte, war das Finden eines Accountability-Partners (oder zu deutsch Rechenschafts- bzw. Verantwortlichkeitspartner).

Auslöser des Ganzen war das Buch „The Success Priciples“ und das Video „The Power of Accountability“ von Jack Canfield, in dem aufgezeigt wird, wie viel wahrscheinlicher es ist, Aufgaben zu erledigen bzw. Ziele zu erreichen, wenn man jemanden hat, mit dem man sich regelmäßig austauscht.

Mehrere meiner Kolleginnen hatten bereits solch einen Partner oder sogar entsprechende Arbeitsgruppen. Und als ich gefragt wurde, ob ich es einmal selbst ausprobieren wolle, war ich sofort dabei.

Schnell habe ich gemerkt, dass es mir unwahrscheinlich gut tat, mit jemandem meine täglichen Aufgaben und Ziele zu besprechen. Es ist schon etwas anderes, ob man einfach nur alleine vor sich hinarbeitet, oder ob man jemandem am nächsten Tag von seinen Erfolgen oder Rückschritten erzählen soll. Natürlich wird man zu nichts gezwungen und es ist einem noch immer selbst überlassen, ob man auch alles erreicht, was man sich vorgenommen hat. Aber es hat doch schon seine Wirkung, das Ergebnis jemand anderem preiszugeben, anstatt nur sich selbst zu sagen „Super, wieder was erledigt!“ oder „Ach, das mache ich einfach morgen!“ Die Motivation ist einfach eine ganz andere.

Leider konnte jedoch meine Partnerin nach einiger Zeit unsere Meetings nicht mehr wahrnehmen und ich stand wieder alleine da. Wie schnell man doch zurück in seine alten Muster verfallen kann…

Doch glücklicherweise fand ich relativ schnell eine neue Partnerin, mit der ich mittlerweile auch einen guten Rhythmus gefunden habe. Und neben dem zusätzlichen Anstoß, auch wirklich unsere Aufgaben zu erledigen, haben wir gleichzeitig jemanden, mit dem wir auch mal fachsimpeln können, da wir aus derselben Branche stammen (was bei diesem Prinzip keine Voraussetzung ist).

Mittlerweile ist unser kleines Ritual zu etwas geworden, auf das ich mich jeden Tag auf’s neue freue. Denn gerade in der aktuellen Zeit von Home Office und Social Distancing ist ein freundliches Gesicht stets willkommen – auch wenn es nur über Zoom ist.

Und die Freundschaft, die sich daraus entwickelt hat möchte ich auch nicht mehr missen.

Gemeinsam ist doch viel schöner

Wusstest Du, wie schwer es ist, herauszufinden, ob und wenn ja wo es ein bestimmtes Unternehmen aus dem Bereich Haustiere gibt? Und wenn Du nicht genau weißt, wonach Du suchst, ist es ein schon fast unmögliches Unterfangen, sich einen Überblick über das Angebot zu machen.

Wie oft habe ich mir die Haare gerauft bei der Online-Recherche, nur um im Nachhinein mit leeren Händen dazustehen.

Scheinbar hat das mehrere Gründe:
Oftmals sind Anbieterinnen im Bereich Haustier Kleinunternehmerinnen, gerne auch auf Teilzeit-Basis. Da gibt es noch nicht viel Werbung oder geschweige denn eine eigene Webseite. Bei Google hat man sich natürlich auch nicht eingetragen (obwohl es kostenlos ist), denn man möchte sich damit vielleicht einfach nicht beschäftigen. Meist wird sich dann rein auf Social Media und Mundpropaganda verlassen. Was ja auch nicht unbedingt verkehrt ist, aber eben nur die halbe Miete.

Und somit erfahren auch viele Tier-Besitzerinnen gar nicht von all den tollen Angeboten, die es gibt und die vielleicht für sie von Nutzen sein könnten.

Auf Social Media musste ich im übrigen auch schnell feststellen, dass es hier so einige Gruppen gibt, die sich spezialisiert haben, also rein für Katzen oder Hunde oder sogar nur für bestimmte Rassen. Etwas Übergreifendes gab es für meine Region bis dato nicht. Und Werbung von Unternehmen war in den meisten Gruppen eh nicht gerne gesehen.

Also entschloss ich mich, selbst eine Platform (derzeit noch als Facebook Gruppe) ins Leben zu rufen, in der sich sowohl Tier-Besitzer als auch lokale Unternehmen aus dem Bereich Haustiere austauschen können.
D.h. Unternehmen dürfen ihr Angebot zeigen und Tier-Besitzerinnen können suchen bzw. Fragen stellen.

Mir geht es hier darum, dass alle von allen profitieren können.
Wer sagt denn, dass man sich nur unter Hunde-Halterinnen austauschen muss/kann? Viele Menschen haben mehrere Tierarten zu Hause. Da macht es doch nur Sinn, diese auch an einem Ort zu versammeln.

Zum Start dieser Community habe ich mich mit zwei anderen Unternehmerinnen (LuxDox und Dein Tier auf Papier) zusammen getan und den Foto-Wettbewerb „Das tierische Dreigestirn“ ausgerufen.

Da der Karneval ja offiziell abgesagt war, konnten wir wenigstens hiermit unseren Beitrag leisten, um doch noch eine närrische Zeit zu haben.

Hieraus entstand dann für mich auch noch die Idee, das Foto-Projekt „Rheinische Pfoten“ ins Leben zu rufen.

Hierbei portraitiere ich Hunde (und Katzen), die mir auf meinen Spaziergängen und Radtouren begegnen. Denn ich möchte zeigen, wie vielfältig unsere lokale Haustier-Community ist.

Dadurch habe ich auch bereits einige sehr nette Kontakte geknüpft und tolle Geschichten über die Tiere gehört, wie z.B. einen Pflegehund, der bereits eine kleine Weltreise hinter sich hatte.

Und gerade diese Geschichten, die hinter den Tieren und ihren Besitzerinnen stecken, sind es, die diese Tätigkeit für mich so spannend macht.

Meine erste Messe

Vieles findet heutzutage auf Social Media statt. Könnte man denken. Doch ist dem wirklich so?

Mein Coach sagt immer, es ist besser die Menschen persönlich zu treffen und mit ihnen zu reden. Während Corona ist das allerdings gar nicht so einfach.

Zwar hatte ich immer wieder Kontakte mit Hundeschulen vor Ort und besuchte dort auch das Training, aber durch die aktuellen Bedingungen gab es auch hier große Einschränkungen.

Doch so langsam fanden dann dieses Jahr auch wieder Veranstaltungen statt. Und bei meinen Recherchen stieß ich auf eine Hundemesse, die in Dormagen am ersten Advents-Sonntag stattfand.

Zwar fand sie aufgrund verschärfter Corona-Maßnahmen in kleinem Rahmen statt, aber für mich war es perfekt, um zum ersten Mal Messe-Luft als Aussteller zu schnuppern.

Der ganze Tag war für mich super spannend und aufregend. Ich fand es einfach toll, mich den Menschen direkt vorstellen zu dürfen und ihnen von meiner Vision zu erzählen. Fotografin ist ja schließlich nicht gleich Fotografin.

Und da Hunde auf dem Gelände erlaubt waren, bot sich auch noch jede Menge Gelegenheit, allerlei Vierbeiner zu treffen.

Ein weiterer Bonus dieser Veranstaltung war, dass ich viele neue Bekanntschaften mit anderen Aussteller geschlossen habe. Ich finde es immer wieder erstaunlich, welch eine Vielfalt auf Messen angeboten wird. Und der direkte Austausch ist so wichtig. Man weiß ja schließlich nie, was sich in Zukunft noch daraus ergibt.

In den eigenen 4 Wänden zu Hause sein

Seitdem ich in die Vollzeit-Selbständigkeit gegangen bin und besonders auch durch Corona verbringe ich viel Zeit zu Hause im Home Office. Das birgt Vor- aber auch Nachteile, wie mir mit der Zeit bewusst wurde. Da dauert es doch schon ein Weilchen, sich zu arrangieren und die bestmögliche Lösung zu finden.

Aktion Büro Entrümpeln

Hin und wieder soll man ja ausmisten. Alles schön und gut, doch irgendwie klappte das mit meinem Büro nie.

Seit Jahren habe ich es immer wieder versucht, streckenweise auch durchgehalten, nur um dann auf den letzten Metern wieder einzuknicken.

Dann kam mir aber dieses Jahr die „Erleuchtung“, denn ich erkannte, warum ich mich mit dieser Aufgabe so schwer tat.

Mein Büro war eigentlich eher sowas wie eine Abstellkammer mit Schreibtisch geworden. Alles, was nicht im Rest der Wohnung einen Platz hatte, landete hier. Darunter auch Unmengen an Kartons, „die man ja noch gebrauchen könnte“. Oder Papierberge, die auch mal in Ordner sortiert gehörten.

Nicht gerade der angenehmste Ort zum Arbeiten. Also warum bekam ich das nicht in den Griff?

Letztendlich erkannte ich, dass ich in den vergangenen 10 Jahren (so lange wohne ich schon hier) nie richtig angekommen war. Mein Wohnung ist okay, aber gewisse Dinge stören mich halt und haben mich immer irgendwie nach etwas anderem suchen lassen.

Doch ich begriff jetzt, dass durch meine Vollzeit-Selbständigkeit ein Umzug in den nächsten Jahren so gut wie unmöglich sein würde. Dass ich mich mit meiner Situation arrangieren müsste.

Also konnte ich es mir genauso gut auch schön in meiner Wohnung machen.

Das war der Antrieb, den ich gebraucht hatte. Und innerhalb von einem Monat gelang es mir, aus einem totalen Chaos einen Arbeitsbereich zu schaffen, in dem ich mich wohl fühle.

Mit nur 15 Minuten täglich.

Und das Beste daran? Ich möchte einfach weiter machen!

Tod auf Balkonien

Ein Ort, an dem ich mich (sobald es das Wetter zulässt) am liebsten aufhalte, ist mein Balkon. Hier kann ich die Natur und frische Luft genießen, ohne meine Wohnung verlassen zu müssen. Mit meinem Morgentee in der Hand kann ich den Sonnenaufgang beobachten und dem Vogelgezwitscher lauschen. Hier hege und pflege ich so viele Blumen wie nur möglich und in einer lauen Sommernacht würde ich sogar am liebsten draußen schlafen.

Merkt man mir an, dass ich mit einem großen Garten aufgewachsen bin? Wie sehr ich diesen doch vermisse…

Das alles versuche ich eben so gut wie es geht auf meinem Balkon zu kompensieren – überall stehen bzw. hängen Blumentöpfe, Pflanzkästen und Rankgitter. Jeder verfügbare Platz wird ausgenutzt. Hauptsächlich pflanze ich Blumen an (natürlich insektenfreundlich), aber auch das ein oder andere Gemüse kommt schon mal vor, wie z.B. Tomaten oder Radieschen. Und natürlich jede Menge Kräuter. Nicht nur schmeckt es einfach viel besser, mit pflückfrischen Kräutern zu kochen, es riecht auch einfach wunderbar.

Vor ein paar Jahren hab ich übrigens sogar mal Kartoffeln in einem Sack voll Erde gezogen. Man glaubt ja gar nicht, was man alles auf so ein paar Quadratmetern anbauen kann, wenn man nur kreativ ist.

Das vergangene Jahr fing allerdings überhaupt nicht gut für meine Pflanzen an. Im Februar gab es eine Warmwetter-Phase, in der alles ganz plötzlich und viel zu früh anfing zu sprießen. Überall ragten die ersten Spitzen von Tulpen und anderen Frühjahrsblühern aus dem Boden. Und ich traute mich bei diesen frühlingshaften Temperaturen sogar, die dicke Schutzdecke aus Tannenzweigen zu lichten.

Leider zu früh, wie sich bald herausstellte. Denn das Wetter kann zu dieser Jahreszeit oftmals launisch sein und so stellte sich nach ein paar Tagen doch nochmal Frost ein. Hinzu kam ein eisiger Regen und da meine Pflanzen eben nur in Töpfen leben und nicht durch den normalen Erdboden geschützt sind, starben mir etliche Blumen, die zu neugierig gewesen waren.

Jetzt könnte man sagen: „Sind doch nur Pflanzen!“ Aber u.a. war bei diesen Pflanzen eine seltene Orchidee, die das letzte Überbleibsel aus dem Garten meiner Eltern gewesen war, bevor diese ihr Haus verkauft hatten. Da wird man dann doch schon mal sentimental.

Witzigerweise erblickt aber auch viel Neues das Licht der Welt auf meinem Balkon – oftmals ohne mein Zutun. So ist es schon ein paar Mal vorgekommen, dass sich eine komplett unerwartete Pflanze dazugesellte, wahrscheinlich durch den Besuch vorbeischauender Vögel.

So. z.B. auch der Blutweiderich, der ganz plötzlich einfach da war und sich seither bester Gesundheit erfreut. Und glücklicherweise ist dieser auch frosthart und trotzt unbeeindruckt dem doch recht zugigen Wind, der im Winter gerne mal auf meinem Balkon herrscht.

Ich finde es unwahrscheinlich spannend, wie sich mein Balkon von Jahr zu Jahr immer weiter entwickelt. Mal schauen, was sich im kommenden Jahr so dazu gesellt.

Auf jeden Fall bieten sich immer tolle Gelegenheiten zum Fotografieren!

Wie generiere ich meinen eigenen Strom?

Meine Eltern nennen mich manchmal ihre „Öko-Maus“, weil ich mich sehr für Umweltschutz und Alternativen zu herkömmlichen Denkweisen in punkto Energie und Fortbewegung interessiere.

So habe ich mich z.B. vor ca. 5 Jahren von meinem Auto getrennt und bin für den größten Teil meines Alltags auf öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad (oder eben die eigenen Füße) umgestiegen. Größtenteils funktioniert das auch ganz gut und wenn ich wirklich mal auf ein Auto angewiesen bin, kann ich mir eins mieten. Das ist alles wesentlich günstiger als ein eigenes Auto zu besitzen, das ich im Jahr max. 6000km gefahren bin, und definitiv umweltfreundlicher.

Okay, ich gebe zu, dass es mir durch Corona nicht gerade angenehm ist, die Öffis zu nehmen. Aber ich arrangiere mich damit und versuche eben meinen Alltag so flexibel wie möglich zu gestalten, um z.B. Stoßzeiten möglichst zu vermeiden.

Ich bin mir bewusst, dass man nicht alles von jetzt auf gleich ändern kann. Und keine Alternative ist für alle umsetzbar. Aber man sollte doch zumindest versuchen, so viel wie möglich bewusster mit dem Thema umzugehen und das tun, was im eigenen Rahmen möglich ist.

Für mich war das dieses Jahr der Schritt zum eigenen Strom. Doch das sollte sich als gar nicht so einfach herausstellen.

Vor ca. 2 Jahren (noch vor Corona also) hatte ich auf einer „grünen“ Messe in Düsseldorf zum ersten Mal von Balkon-Solargeräten gehört und war natürlich sofort interessiert. Einerseits als Befürworterin erneuerbarer Energien aber auch mit Blick auf die Strompreise.

Bis zu diesem Zeitpunkt hätte ich nie gedacht, dass ich als Mieterin auch nur irgendeine Möglichkeit hätte, die Stromerzeugung direkt zu beeinflussen und davon zu profitieren. Und das, was mir auf der Messe erzählt wurde, klang tatsächlich sehr einleuchtend und recht einfach.

Was es im Grunde auch ist, aber…

Die Recherche allein gestaltete sich schon zeitintensiv, denn dieses Thema war noch recht neu. Dementsprechend sind die Informationen noch recht sparsam und beantworten nicht unbedingt all meine Fragen.

Aber ich wollte unbedingt schon mal das Ganze ins Rollen bringen und fing bei der Genehmigung durch meine Vermieter an. Denn ohne die hätte das ganze Unterfangen eh keinen Sinn. Meine Vermieter waren ganz Feuer und Flamme, doch leider waren diese nicht die einzigen, die dem Ganzen zustimmen mussten. Auch die Eigentümergemeinschaft hatte da noch ein Wörtchen mit zu sprechen und die tagen nur einmal im Jahr.

Zu guter Letzt erhielt ich dann aber doch die Genehmigung und freute mich riesig, dass es jetzt losgehen konnte. Zu früh, wie sich herausstellte, denn es ist einfach unglaublich, welche Stolpersteine einem hier in den Weg gelegt werden.

So gibt es z.B. keine zentrale Stelle, an die man sich wenden kann, wenn man Hilfe braucht. Man rennt also permanent von Hinz nach Kunz.

Ein Webinar der Verbraucherzentrale brachte hier leider auch keinen Mehrwert. Das vermittelte Wissen hatte ich mir bereits mühsam aus dem Netz zusammengesucht und meine Fragen blieben weiterhin offen, da es diesem Verein nicht wirklich um Praktikabilität geht. Größtenteils werden hier Eigenheimbesitzer angesprochen und es wird davon ausgegangen, dass man alles selbst macht.

Ich versuche mal, die Dinge, mit denen man alleine gelassen wird, in eine kleine Liste zusammenzufassen…

  • Überprüfung des Stromzählers (denn nicht jeder ist hier geeignet) und eventuelle Beantragung eines Tausches
  • Auswahl eines geeigneten Panels (es gibt hier Unmengen an Auswahl, doch nicht jedes entspricht den deutschen Vorschriften)
  • Suche nach einer geeigneten Befestigung für das Balkon-Geländer
  • Installation des Ganzen am Balkon-Geländer (inkl. korrekter Ausrichtung und Sicherstellung, dass sich nichts lösen und andere gefährden kann)
  • Registrierung bei den zuständigen Behörden (und ja, da gibt es tatsächlich zwei)
  • Prüfung/Abnahme durch Elektriker

Ich habe versucht, jemanden zu finden, der mir hier helfen kann, doch in meinem Raum scheint es soweit niemanden zu geben, der sich mit dieser Materie auskennt. Solar-Panel für’s Dach? Kein Problem. Aber das hier ist was komplett anderes.

Aktuell bin ich noch nicht viel weiter als zuvor, aber so schnell gebe ich nicht auf und die Suche geht im neuen Jahr weiter.

Im Idealfall mag das Ganze zwar nur meinen „Grundbedarf“ abdecken, aber es ist ein Anfang und mein Beitrag zum Klimaschutz.

Ab auf die Insel

Aufgrund der anhaltenden Corona-Lage scheute es mich vor großen bzw. längeren Reisen, ganz besonders Flugreisen. Jedoch zeichnete sich gegen Ende des Sommers bei mir Erschöpfung und Unmut ab, so dass sogar mein Coach mir anriet, eine Auszeit zu nehmen.

Doch wohin nur?

Nach einigem Nachdenken und ein bisschen Recherche entschied ich mich für eine der Ostfriesischen Inseln. Mit dem Zug einfach zu erreichen und für mich tatsächlich auch ein bisschen wieder zurück in die Heimat, da ich an der Nordseeküste aufgewachsen bin.

Ende September ging es dann los – 1 Woche weg von allem Stress und zurück an das von mir so geliebte Meer.

Die Anreise war auch gar nicht so beschwerlich, obwohl eine fast einstündige Fährfahrt anstand. (Ja, ich weiß — Küstenkind aber seekrank!) Glücklicherweise hatte ich aber online ein paar Tipps gegen Seekrankheit gefunden, die mir tatsächlich gut halfen.

Das erste Mal seit langem wieder am Meer zu sein war ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Die salzige Luft atmen, den Möwen beim Fischen zuschauen und sich die Frisur von der steifen Brise verwüsten lassen — es stellte sich ein sofortiges Glücksgefühl bei mir ein. Und als ich dann endlich am Strand stand, Füße im Sand und den Blick auf den Horizont gerichtet, liefen mir die Tränen einfach nur übers Gesicht.

Mit meinem Hotel hatte ich eine der besten Lagen ergattert, direkt am Weststrand gelegen (wo ich tatsächlich auch am aller letzten Abend einen der besten Sonnenuntergänge erhaschen konnte) und nur einen kurzen Fußmarsch in die „Innenstadt“ (wenn man das so nennen darf), wo es alles gab, was ich brauchte.

Jeden Morgen führte mich mein erster Weg an den Strand – noch vor dem Frühstück. Zu dieser Zeit waren noch nicht so viele Menschen da und ich konnte ein wenig die Ruhe genießen, für die ich doch eigentlich hergekommen war. Denn auch wenn es außerhalb der Saison war, schienen sich trotzdem erstaunlich viele Menschen auf der Insel aufzuhalten.

Für 2 Tage hatte ich mir auch ein Fahrrad geliehen und so erkundete ich die Insel so viel wie möglich. Und auch wenn man hier tolle Landschaften im Inselinneren vorfand, es zog mich doch immer wieder zurück an den Strand, stets auf der Suche nach einer kleinen ruhigen Ecke in den Dünen.

Leider war die Woche viel zu schnell vorbei. Dennoch hatte ich mich gut erholt und war bereit, mich wieder mit Energie in die Arbeit zu stürzen.

Allerdings hat mir diese Episode auch gezeigt, dass ich öfters eine Pause einlegen sollte. Große Urlaube sind gar nicht nötig und unser Land hat ja auch seine schönen Seiten. Eine kurze Auszeit hier und da kann echte Wunder bewirken.

Den Alltag durcheinander bringen

Dieses Jahr standen leider auch ein paar Katastrophen ins Haus. Glücklicherweise war ich selbst nicht direkt betroffen, nur hat die Region sehr darunter gelitten. Naja, und irgendwie hat es dann aber doch alles durcheinander gebracht.

Land unter

Anfang Juli führten heftige Regenfälle gepaart mit zu spät geöffneten Staudämmen dazu, dass die Flüsse übertraten und somit immense Schäden in großen Teilen der Stadt entstanden.

Im Gegensatz zu anderen Gebieten weiter südlich sind wir noch relativ glimpflich davon gekommen, trotzdem waren gewisse Gebiete tagelang nicht erreichbar, da das Wasser meterhoch in den Straßen stand.

Glücklicherweise liegt mein Haus etwas höher und somit hatten wir „nur“ mit Pfützen im Keller zu kämpfen.

Anderenorts (teilweise mal gerade 1km von mir entfernt) waren jedoch die Ausmaße verheerend. Viele Geschäfte, aber auch Arztpraxen mussten schließen und komplett renovieren. Wohnung und Häuser sind verschmutzt und unbewohnbar.

entwurzelter Baum auf Gehweg

Die Nachwirkungen ziehen sich noch lange bis in 2022 hinein. Sanierungen der Gebäude dauern immer noch an. Und auch die Beseitigung von umgefallenen Bäumen an den Flussufern, sowie Reparaturen von Wegen und Straßen gehen nur mühselig voran.

Erst kürzlich habe ich mich mit einem Ehepaar unterhalten, das ziemlich nahe der Dhünn in einem Neubau wohnte und jetzt schon seit Monaten nicht mehr zurück in ihre eigenen 4 Wände kann. Umso mehr freute es mich dann aber auch zu hören, dass Menschen und Unternehmen in solchen Zeiten Unterstützung leisten. Wie z.B. auch das Lindner Hotel BayArena, die ich im Sommer interviewen durfte und durch die ich sie auch erst kennengelernt hatte.

Aber selbst bei uns im Haus, wo die Parteien meistens für sich sind, hat jeder auf seine Art und Weise mitgeholfen, auch wenn es nur durch das Zusteuern von Handtüchern zum Aufwischen war.

Allerdings zeigte dieses Ereignis auch, wie wenig manche Dienstleister an ihren Kundinnen interessiert sind. Da stand ich dann auf einmal trotz Termins vor verschlossenen Türen und nur ein Zettel an der Fensterscheibe verkündete von der Schließung aufgrund von Renovierungsarbeiten. Als Kundin fand ich das natürlich überhaupt nicht toll, zumal man ja im umgekehrten Fall auch darum gebeten wird, rechtzeitig abzusagen und bei Unterlassung manchmal sogar eine Gebühr bezahlen muss.

Es war definitiv eine Lektion auch für mein eigenes Business. Denn bei mir hat Kommunikation einen großen Stellenwert. Zeit ist immer wertvoll – egal wessen. Und den extra Schritt zu gehen zahlt sich oftmals vielfach aus. Für mich bedeutete es in diesem Fall, dass ich mich nach neuen Dienstleistern umsah.

Der große Knall

Als ob jedoch dieses Ereignis nicht schon genug wäre, kam nur wenige Wochen später gleich die nächste Katastrophe dazu.

Ich saß früh morgens auf meinem Balkon, als ein ungewöhnlich lauter Knall ertönte. Zu sehen war vorerst allerdings nichts. Erst als ich wenige Minuten später hinein ging und auf der anderen Seite des Hauses aus dem Fenster sah, zeichnete sich eine riesige Rauchwolke am Himmel ab.

Bald darauf gingen dann auch die Sirenen los.

Es ist übrigens schon interessant, dass so viele Menschen heutzutage überhaupt nicht mehr auf die Sirenen hören. Seelenruhig arbeiteten die Nachbarn draußen einfach weiter, als wäre das total normal.

Ich für meinen Teil ging zurück in die Wohnung, verschloss alle Fenster und Türen und schaltete das Radio ein.

Dort erfuhr ich dann, dass es in der Sondermüllverbrennungsanlage des hiesigen Chempark zu einer Explosion gekommen war.

Für einen Großteil des Tages waren alle angehalten, das Freie zu meiden, da man noch nicht genau ausmachen konnte, wie genau die Wolke sich ausbreiten würde und ob sich giftige Substanzen in ihr befänden.

Es dauerte eine ziemliche Weile, bis sich die Situation einigermaßen gelegt hatte. Die Rauchwolke war ziemlich weit (bis teilweise Dortmund) gezogen und selbst Tage später war man sich nicht 100%ig sicher über den Gefährdungsgrad (auch wenn es später Entwarnung gab).

Die Explosion selbst hatte mehrere Tote zur Folge und noch Monate später traten immer neue Informationen zu Tage über Ursachen und Umweltsünden des Betreibers. Ein herber Schlag für die Region

Ich für meinen Teil hatte auch diesmal Glück gehabt, da ich nicht in Windrichtung der Wolke wohnte. Trotzdem hatte ich Tage später noch ein mulmiges Gefühl, als ich in die Nähe des Unglücksortes kam.

Meine 3 liebsten eigenen Blogartikel des Jahres

In 2021 wollte ich in meinen Blog-Artikeln mehr über meine Arbeit, aber auch mich selbst, meinen Alltag, und welche Themen mich bewegen erzählen. Die folgenden Artikel lagen mir dabei besonders am Herzen.

  • Warum ich es liebe, Tiere zu fotografieren
    In jeder Selbständigkeit gibt es Tätigkeiten, die man lieber als andere mag. Doch meine Liebe zu Tieren und das, was ich für ihre Besitzer tun kann, hilft mir über die nicht so schönen Seiten meines Arbeitsalltags hinweg.
  • Wie Hunde Dich bei Depressionen unterstützen können
    Ein kleines Projekt, dessen Kernthema mir sehr am Herzen liegt, brachte mich mit vielen betroffenen Hundebesitzerinnen zusammen. Ihre Geschichten zu hören zeigte mir mehr als einmal auf, wie wichtig es ist, auf den Wert von Haustieren in unserem Leben hinzuweisen.
  • Die Diplomarbeit, die keiner mehr lesen kann
    In der aktuellen Zeit geht es meistens nur noch ums Digitale. Doch mit diesem Artikel möchte ich vermitteln, wie wichtig es ist, wertvolle Erinnerungen nicht nur auf dem Handy oder Computer abzulegen. Ein wichtiger Teil jedes meiner Gespräche mit Interessentinnen und Geschäftspartnerinnen.

Kurz und knapp – Mein Jahr 2021 in Zahlen

Schluss der langen Worte. Hier kommt der Schnelldurchlauf!

Wie war das nochmal mit dem Wachstum? In 2021 erzielte mein Business…

  • 200% mehr Kundinnen
  • 300% mehr Umsatz
  • 150% mehr Follower auf Social Media

Und weitere Statistiken…

  • 20 Blog-Artikel geschrieben
  • 12 öffentliche Videos veröffentlicht
  • 63 Bücher gelesen
    Das waren 14.821 Seiten! Und nur knapp unter meinem bisherigen Maximum.
  • 1.195,08 km mit dem Fahrrad gefahren
    Das ist ungefähr die Entfernung per Luftlinie zwischen der Grenze Deutschland/Dänemark und der südlichsten Spitze der Halbinsel Istrien in Kroatien.
  • 2.205.200 Schritte gelaufen (oder auch 1.653,90 km)
    Das ist etwas mehr als die tatsächliche Fahrstrecke für oben genannte Route.

Was 2021 sonst noch los war

Keine große Story, aber manchmal sind es eben die kleinen Dinge, die Dir den Tag versüßen…

Und was kommt jetzt? Mein Ausblick auf 2022

In 2022 steht eine Menge an. So viele Ideen, die auf den Weg gebracht und umgesetzt werden wollen. Das geht natürlich nicht alles von jetzt auf gleich. Aber Stück für Stück arbeite ich mich vorwärts. Und dabei lasse ich Dich natürlich gerne gelegentlich einen Blick hinter die Kulissen werfen.

  • Mit meinem Buch-Projekt „Kleine Katzen für große Katzen“ möchte ich die Gemeinsamkeiten zwischen unseren Stubentigern und Raubkatzen aufzeigen und gleichzeitig etwas für den Schutz von Großkatzen in freier Wildbahn tun. Ein absolutes Herzensprojekt!
  • Mit einem neuen Video-Cast möchte ich Dir Einblicke in meinen bisherigen Weg, meine aktuellen Veränderungen, und mein Wachstum geben. Ich behandle Themen wie z.B. Mindset und Selbstorganisation, stelle Dir vor, was ich gerade lese und teile meine Gedanken bzw. Tipps aus meinem eigenen Gelernten.

Leave people better than you found them.

Heather Lahtinen ~ Flourish Academy
  • Auch werde ich mich in ein komplett ungewohntes Gebiet der Fotografie vorwagen. Schließlich ist es wichtig, auch mal etwas anderes auszuprobieren und der Kreativität freien Lauf zu gewähren. Es gibt schon einige Ideen, wie ich dies mit meiner jetzigen Ausrichtung kombinieren kann. Es wird also spannend…

Mein Wort/Motto für 2022 ist Sichtbarkeit.

Auch wenn ich in den letzten Monaten bereits Fortschritte gemacht habe, halte ich mich irgendwie immer noch zurück. Um also weiter voran zu kommen, muss ich mich mehr öffnen und der Welt zeigen, wer ich wirklich bin und was ich zu bieten habe.

Du kannst also gespannt sein ob der Dinge, die da kommen mögen. Ich würde mich freuen, wenn Du mich dabei begleitest.

Und privat? Da stehen vielleicht nicht so große Projekte an. Obwohl… die Renovierung meiner Wohnung habe ich mir vorgenommen, und das kann sich wahrscheinlich über mehrere Wochen/Monate hinziehen.

Aber auf jeden Fall möchte ich wieder mehr Acht auf mich geben und entsprechend regelmäßiger Auszeiten nehmen, damit ich nachher nicht mehr so ausgelaugt bin, wie es dieses Jahr der Fall war. Das muss jetzt nicht immer der große Urlaub sein, da reicht auch schon mal ein langes Wochenende. Oder gelegentlich eine Wohlfühl-Massage zum Abschalten und Relaxen.

Und zu guter Letzt möchte ich wieder mehr Zeit mit meiner Familie und Freunden verbringen. Die Pandemie hat es uns in den letzten Monaten wirklich nicht einfach gemacht und ich merke einfach, wie sehr dies an mir zehrt. Also werde ich einen Weg finden, es dieses Jahr besser machen zu können. Denn sie geben mir die Stärke, die ich im Alltag so sehr benötige.

Damit ich Dir auch in einem Jahr wieder von ereignisreichen 12 Monaten berichten kann.

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3 Kommentare

  1. Beautiful article, very thought provoking and an a more personal insight into your world. So exciting to think what is in store for you in 2022. Good luck my friend and may all your goals come true, I will of course be there to bring you to account! Fx

    1. Thank you so much, Fiona. Your support means a lot to me and I’m looking forward to tackle the next 12 months with you by my side. It’s so much more fun when you’re not on your own.

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