Jahresrückblick 2020 – Neue Wege gehen auch wenn’s holprig wird
Das neue Jahrzehnt begann mit einem Paukenschlag. 2020 – Ein Jahr das so ganz anders kam, als manch einer zu ahnen wagte. Persönlich ist bei mir weniger passiert, als ich gehofft hatte, aber dann doch mehr, als man unter den gegebenen Umständen vermuten würde. In meinem Jahresrückblick gebe ich Dir einen Einblick, wie es mir in den letzten Monaten ergangen ist, nicht nur beruflich sondern auch privat.
„Neue Wege gehen“ — das hätte mein Motto für das vergangene Jahr sein können. In mehr als einer Hinsicht. Dabei verlief Etliches anders als geplant, aber im Nachhinein muss ich auch gestehen, dass es längst nicht so schlecht war, wie es sich manchmal anfühlt(e). Am Wichtigsten war für mich, dass ich meinem Herzen gefolgt bin. Und das fühlt sich verdammt gut an!
Was Dich erwartet
Auf eigenen Pfoten stehen
Dieses Jahr ging ich ganz neue Wege – Job gekündigt und rein in die Vollzeit-Selbständigkeit! Zwar besteht mein kleines 1-Frau-Unternehmen schon seit ein paar Jahren, doch habe ich schnell gemerkt, dass es nebenberuflich nicht so wirklich in Schwung kam. Also wagte ich den Sprung ins kalte Wasser und lies mein Büro-Dasein hinter mir. Kein Blick zurück, nur nach vorne schauen!
Meine erste Fotosession dieses Jahr durfte ich mit einem super-süßen weißen Labrador-Welpen abhalten. Dafür setzte ich mich sogar in die Bahn und fuhr gen Süden in die Pfalz. So kommt man übrigens zum Titel „deutschlandweit tätige Fotografin“ oder auch „national anerkannte Fotografin“ 😉. Es war ein vollgepackter Tag mit Welpenschule sowie 2-stündigem Fototermin an einem See im Wald und am Ende des Tages waren alle Beteiligten (Vier- und Zweibeiner) im wahrsten Sinne des Wortes hundemüde. Trotzdem hatten wir jede Menge Spaß und wenn am Ende dann der Kunde rundum glücklich und zufrieden ist, bin ich das natürlich auch.
Hundeschulen waren für mich übrigens dieses Jahr auch ein Hauptaugenmerk, denn wo trifft man Hundebesitzer, wenn nicht dort? Außerdem finde ich es immer besser, wenn ich direkt mit den Menschen reden kann. So kann ich gleich an Ort und Stelle Fragen beantworten und mein Gegenüber merkt, mit wem er es zu tun hat. Zudem finde ich es super spannend, was man selbst nicht alles dazu lernen kann, wenn man einfach mal so ein Training begleitet. Und geben wir doch zu: Wer kann schon einem Haufen süßer Hundewelpen widerstehen?
Dass sich das Fotografieren in der Mittagssonne übrigens nicht unbedingt eignet, zeige ich Dir in meinem Artikel über meinen Besuch in der Hundeschule während der Hundstage.
Als die Welt zu Hause blieb
Aber auch mit einem kreativen Beruf kommt man um die Büroarbeit nicht herum. Und wenn man selbständig ist, kann man nun gewisse Dinge nicht einfach an einen Kollegen übergeben. (Zumindest nicht, wenn man selbst keine Angestellten hat.) Doch hierzu sollte ich dieses Jahr bald mehr Zeit haben, als mir lieb war.
Gerade die strengen Regeln im ersten Lockdown verbannten selbst mich, die sowieso nur im Freien fotografiert, in meine eigenen vier Wände. Damit diese Zeit aber nicht total vergeudet war, stürzte ich mich in die administrative Ausarbeitung meines kleinen Unternehmens.
Finding my Tribe
Sehr praktisch kam es da gelegen, dass ich mich Anfang des Jahres einer Coaching-Gruppe angeschlossen hatte, in der es um den Aufbau der Selbständigkeit ging — Mindset, Online-Auftritt, Werbung, etc. Und obwohl es mir am Anfang noch recht gut gefiel und der Inhalt auch enorm wichtig für mich war, merkte ich nach ein paar Monaten, dass das Konzept nicht wirklich zu mir passte.
Glücklicherweise hatte ich aber in der Zwischenzeit bereits eine andere Coaching-Gruppe gefunden und durch eine glückliche Fügung konnte ich dieser außerhalb des normalen Turnus beitreten. Schnell stellte sich dann auch heraus, dass dies genau das gewesen war, nachdem ich gesucht hatte. Eine kleine Gruppe von Branchen- bzw. sogar Nischen-Gleichgesinnten, in der eine Unmenge an Wissen und Unterstützung auf mich wartete. Selbst nach nur kurzer Zeit habe ich gemerkt, dass dies mich auf den richtigen Weg gebracht hat.
Wo sind denn bloß alle?
Doch selbst eine Coaching-Gruppe kann nicht ersetzen, was dieses Jahr fast gänzlich fehlte — soziale Kontakte.
Jetzt machte sich bemerkbar, das meine Freunde sich überall in Deutschland und der Welt verstreuen, denn nur wenige bekam ich dieses Jahr überhaupt zu Gesicht. Und auch mit meiner Familie sah es nicht besser aus.
Da fing man dann schon an, sich nach dem abendlichen Zoom-Call zu sehnen, in dem man mal wieder freundliche Gesichter ohne Masken zu sehen bekam.
Aber besonders jetzt während der zweiten Welle, in der dunklen Jahreszeit, machen sich die psychischen Auswirkungen schon bemerkbar. Denn wenn Isolation und Winter-Depressionen aufeinander treffen, kann es im Kopf manchmal schon ganz schön düster werden. Umso mehr freue ich mich dann über einen sonnigen Tag und verbringe diesen dann auch viel an der frischen Luft.
Wo sich dann ja auch wieder der Kreis schließt, denn mein Foto-Studio ist die Natur und für mich gibt es keinen schöneren Ort, an dem ich mich aufhalten möchte.
Es gibt immer was zu tun
Wenn das Wetter dann aber mal nicht mitspielte und bevor ich in Selbstmitleid versank, setzte ich mich dann aber doch lieber an den Ausbau meiner Online-Präsenz. Als ich mit der Fotografie noch nebenberuflich unterwegs war, hatte ich mir da nicht so wirklich Gedanken drum gemacht. Doch das sollte sich jetzt ändern.
Allem voran baute ich eine komplett neue Website auf. Wo ich vorher ein kostenloses Baukasten-System verwendete, war es jetzt an der Zeit, in eine eigene Domain zu investieren und einen besser strukturierten Aufbau zu präsentieren. Und auch wenn es noch einige Dinge zu tun gibt, bin ich mit diesem ersten wichtigen Schritt sehr zufrieden.
Mein Instagram-Profil habe ich ebenfalls ausgebaut. Neben der Anpassung des Profilnamens (von rcclenz zu rlenzphoto) zwecks eindeutiger Namensfindung, habe ich auch ein zweites Profil (rlenz.pets) ins Leben gerufen. Somit kann ich jetzt meine unterschiedlichen Themen (Natur-/Reisefotografie sowie Haustierfotografie) gezielter darstellen. Ich glaube auch, dass es tatsächlich für den Besucher angenehmer ist, wenn sich diese Themen im Feed nicht zu sehr vermischen, auch wenn ich die allgemeine „Hysterie“ in punkto Grid-Organisation nicht wirklich teile.
Auf meiner Facebook-Seite hingegen habe ich diese starke Trennung der Themen nicht eingeführt, da ich hier die Bilder in Alben organisieren kann und somit eine ansprechendere Aufteilung bieten kann. Außerdem finde ich, dass ich auf Facebook eher mein Unternehmen als Ganzes präsentiere, während Instagram ein Portfolio präsentiert. Aber das ist meine ganz persönliche Meinung.
Ausgebremste Wanderlust
Reisen war in den letzten Jahren eigentlich immer ein großes Thema für mich gewesen. Ständig war ich unterwegs. Hier ein Urlaub, dort ein Wochenend-Städtetrip, und dann noch die ein oder andere Convention. Und natürlich habe ich meine Bilder und Erlebnisse gerne auf meinen Kanälen geteilt.
Dieses Jahr sollte jedoch alles anders werden…
Gehe einmal im Jahr irgendwohin, wo du noch nie warst.
Dalai Lama
Wenigstens meinem Motto, jedes Jahr ein neues Ziel zu bereisen, konnte ich noch treu bleiben bevor Corona uns allen die Reiselust gründlich vermieste.
Die eigenen Vorurteile überwinden
Denn Anfang März gönnte ich mir zum Einstieg in die Unabhängigkeit eine kurze Auszeit auf der Balearen-Insel Mallorca. Lange Jahre hatte ich mich gesträubt, denn irgendwie verband ich Mallorca immer mit Ballermann und Co. Eine Freundin konnte mich dann aber doch überzeugen und ich habe es absolut nicht bereut. Ich hatte mich in einem ehemaligen Kloster im Norden der Insel einquartiert und konnte ein paar herrlich ruhige Tage in der Natur verbringen. Leider bin ich irgendwie nie dazu gekommen, einen Reisebericht zu schreiben, doch auf meinem Instagram-Kanal und meiner Facebook-Seite könnt ihr ein paar Fotos und Geschichten erhaschen.
Danach kam dann aus bekannten Gründen erstmal lange nichts. Ehrlich gesagt fühlte ich mich auch nicht wirklich wohl bei dem Gedanken, mich in ein Flugzeug oder die Bahn zu setzen.
Die Heimat neu entdecken
Mitte des Jahres ging es aber dann für eine Woche zurück in die Heimat, um meine Eltern zu besuchen, die ich seit 6 Monaten nicht mehr gesehen hatte. Es waren ein paar wunderschöne Tage an der Küste, in denen ich mal wieder merkte, wie sehr mir die Seeluft hier im Rheinland doch fehlt. Der Rhein ist halt nicht die Nordsee.
Zusammen mit meinem Vater hab ich dann meine Heimatregion neu entdeckt, indem wir fast jeden Tag auf Entdeckungstour waren. Unter anderem hatten es mir die Mühlen in der Gegend angetan. Wusstest Du, dass es quer durch Norddeutschland eine Mühlen-Route gibt? Es gibt auch Teilstrecken, wie z.B. die Friesiesche Mühlenstraße, und teilweise war es doch recht knifflig, die Mühlen überhaupt zu finden. (Was bei der Größe dieser Bauwerke schon recht erstaunlich ist.) Auf jeden Fall war die Liebe zur Heimat dann doch wieder entfacht und auch wenn ich nicht wieder zurückziehen würde, möchte ich in den nächsten Jahren dann doch wieder häufiger den Norden besuchen.
Mal was Neues ausprobieren
Reisen bildet ja bekanntlich. Doch auch in anderen Gebieten versuche ich eigentlich ständig, meinen Horizont zu erweitern.
Wer aufhört zu lernen, ist alt. Er mag zwanzig oder achtzig sein.
Henry Ford
Sei es im Beruf, im Alltag, oder in anderen Themen, die mich interessieren — nichts wird sofort abgeschrieben, wenn ich es nicht erst selbst ausprobiert habe.
Positive Lebensenergie
In den letzten Jahren habe ich mich viel mit Yoga, Meditation, Achtsamkeit und anderen verwandten Themen beschäftigt, die sowohl dem Körper als auch der Seele gut tun. Anfang des Jahres kam ich dann das erste Mal mit Reiki in Berührung und meldete mich zu einer Probe-Sitzung an.
Auch wenn ich als absoluter Neuling nicht sofort den direkten Nutzen spüren konnte, finde ich diese Methode doch sehr interessant. Die grundlegende Idee dahinter überschnitt sich mit dem, was ich bis dahin über Energien gelesen hatte, und ich wollte definitiv mehr lernen.
Als positiver Nebeneffekt ergab sich allerdings dann auch noch eine neue Bekanntschaft mit der Therapeutin. Denn diese bietet nicht nur Reiki für den Menschen, sondern auch für Tiere an. Was ich tatsächlich schon fast noch spannender finde. (In meinem Weihnachts-Geschenke-Guide habe ich dieses Thema bereits schon mal aufgegriffen.) Auf jeden Fall hatten wir einen gemeinsamen Nenner und ich finde es immer spannend, mehr über verwandte Geschäftsbereiche zu lernen, die ich dann vielleicht sogar meinen eigenen Kunden weiterempfehlen kann.
Die Seiten der Kamera wechseln
Im Übrigen war Kunden-Kommunikation ebenfalls ein großes Lern-Thema für mich dieses Jahr. Auch wenn ich jetzt in einem kreativen Beruf tätig bin, komme ich doch ursprünglich eigentlich aus der Naturwissenschaft. Kundenkontakt war bis dahin eigentlich eher weniger an der Tagesordnung, zumindest nicht in der Art und Weise wie es jetzt notwendig ist.
Da Video in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung zugenommen hat, fing auch ich an, mich damit zu beschäftigen. Denn auch für mich sah ich hier großes Potential in verschiedenen Bereichen. Doch allein der Gedanke, mich vor die Kamera zu begeben, löste bei mir starkes Unwohlsein aus.
Wie der Zufall es wollte, stieß ich auf eine Video Challenge, die versprach, die Scheu vor der Kamera zu überwinden und eine gewisse Sicherheit zu erlangen. Über einen Zeitraum von einem Monat erlernte ich im vertrauten Rahmen zusammen mit Gleichgesinnten grundlegende Dinge rund um Video, Technik und Methoden. In kleinen täglichen Übungen wurde das gelernte umgesetzt und ehe ich mich versah, konnte ich es kaum erwarten, in den nächsten Tag zu starten.
Auf meiner Facebook-Seite kannst Du meine ersten Geh-Versuche finden. Doch habe ich bereits jede Menge Ideen, wie ich in Zukunft Video einbinden möchte.
Gelten Naschkatzen auch als Haustiere?
Wer mich schon ein wenig länger kennt weiß, dass ich unwahrscheinlich gerne backe. Über die Jahre hinweg habe ich mir mit Hilfe von Rezepten und Videos einiges an Wissen angeeignet und bin sogar Mitglied in einem Backclub. Bisher waren meistens meine Kollegen die Nutznießer meiner kulinarischen Entdeckungstouren, die auch gerne mal thematisch mit meinen Reisen verbunden wurden. Dieses Jahr fehlte es jedoch ein wenig an zu Beköstigenden. Was mich aber keineswegs davon abhalten sollte, das ein oder andere Rezept auszuprobieren.
Mein Vater stammt aus Franken und in meiner Kindheit sind wir regelmäßig bei unserer Familie dort zu Besuch gewesen. Hier gab es immer einen ganz besonderen Käsekuchen, den Fränkischen Käseplootz, auf den ich mich immer besonders gefreut habe. Leider wollte die ortsansässige Bäckerei das Rezept nie herausgeben — Familiengeheimnis. Doch im immensen Fundus des Internets bin ich dann doch noch auf eine würdige Alternative gestoßen. Und dieses Rezept stellte sich als voller Erfolg heraus.
Im Verhältnis habe ich dieses Jahr tatsächlich wenig gebacken. Trotz alledem habe ich mich noch an einer Möhrentorte (natürlich zu Ostern) und einer Mallorquinischen Orangentorte versucht. Ansonsten habe ich in den letzten Monaten eher einen Faible für Crumble entwickelt, da dieser so super einfach zu machen ist. Und die Streusel kann man so herrlich auf Vorrat zubereiten. Da ist dann eine kleine Leckerei zum Kaffee recht schnell und ohne viel Aufwand fertig.
Schluß der langen Worte
Und was war sonst noch so los? Mein Mathematiker-Herz schlägt höher, wenn ich an Statistiken denke. Und somit sind hier -ohne große Umschweife- ein paar Kennzahlen aus meinem Jahr 2020:
- 90 Fans auf Facebook
- 161+55 Follower auf Instagram
- 54 Bücher gelesen
Oder auch 13.924 Seiten. Was sich irgendwie imposanter liest. - 1.133,68 km mit dem Fahrrad gefahren
Das entspricht in ungefähr der Luftline Köln–Barcelona. - 2.597.203 Schritte gelaufen
Oder auch 1.790,25 km und damit wäre ich dann bereits in Andalusien.
Und was kommt jetzt? Mein Ausblick auf 2021
Ach ja, Spanien… Eigentlich wäre ich dort jetzt, um meine Eltern in Ihrem Winterdomizil zu besuchen und gemeinsam Weihnachten zu feiern. Für dieses Jahr hatte ich eigentlich sogar einen etwas längeren Aufenthalt geplant. Stattdessen sitze ich im regnerischen Deutschland und hoffe der Dinge, die da kommen mögen.
Viele höre ich aktuell sagen: „Nächstes Jahr ist alles wieder besser.“ Aber wird es das tatsächlich? Wir wissen es nicht. Das Spielchen hatten wir doch bereits, als viele im Frühjahr meinten, die Pandemie wäre nach dem Sommer vorbei. Dabei hatte sie noch nicht mal richtig angefangen.
Hope for the best. Expect the worst. Life is a play. We’re unrehearsed.
Mel Brooks
Wenn uns dieses Jahr eins gelehrt haben sollte, ist dass man nicht alles planen kann. Natürlich hoffe auch ich das Beste. Doch ich bin Realist genug, um mich nicht zu weit aus dem Fenster zu lehnen. Trotzdem werde ich meinem Ziel weiter entgegen arbeiten.
Schritt für Schritt.
Dabei müssen zwar einige Dinge noch in der Schublade warten, dafür dürfen aber andere in den Vordergrund treten. Es warten auf jeden Fall spannende Projekte und Ideen. Hier ein kleiner Sneak Peek:
- Kein Zoch, trotzdäm Jeck: ein tierischer Karneval
- Stadtkinder: welche Vierbeiner gibt es hier eigentlich so alles?
- Gemeinschaft: alleine ist doch langweilig
- Neues Gewand: Re-Design meiner Website und ein neues Logo
- Das bewegte Bild: YouTube, Facebook & Co. werden meine neuen Freunde
- Mein Wort für 2021: Wachstum
Alles andere lasse ich auf mich zukommen. Denn das was wirklich zählt ist das Jetzt.
I loved reading your essay, Rebecca, and I’m delighted to hear of your „freedom.“ Stay wonderful!
Thank you, Jill! In hindsight it really wasn’t the best year to go full-time self-employed. But I couldn’t have known that when I made the decision in 2019. And even with everything happening right now, I don’t regret it one bit. Take care!