Grün oder Gold? Warum Farben nicht immer gleich aussehen
Vor kurzem sah ich auf Instagram eine Story, in der jemand ihre Follower frug, welche Farbe das Design auf einer Karte hätte. 80% der Antworten tendierten zu gold, während die Postende absolut der Meinung war, es wäre grün.
Doch woran liegt das? Und was ist die Wahrheit?
Was trügt unsere Wahrnehmung?
Jeder Mensch nimmt Farben unterschiedlich wahr. Das liegt an unterschiedlichen Faktoren, die zusammen genommen viel Platz für Variationen bieten.
Unsere Augen und die Farbrezeptoren
Vielleicht kannst Du Dich noch an die Farbtafeln beim Augenarzt erinnern, in denen man andersfarbige Zahlen erkennen sollte. Hierüber kann man z.B. Rot-Grün-Schwächen erkennen, was ein Hinweis darauf ist, dass nicht jede Farbe gleich wahrgenommen werden kann.
Auch Tiere sehen Farben anders als wir Menschen. So fehlen Katzen z.B. die Rezeptoren, um Rot wahrnehmen zu können. Stattdessen sehen sie hier dann nur Grautöne.
Auf die Mischung kommt es an
Aber auch in Farb-Nuancen gibt es Unterschiede. So ist z.B. jede Farbe eine Mischung aus den Grundfarben rot, blau und gelb. Wobei der RGB-Farbraum bei den heute üblichen Fotografien, Videos und Monitoren (inkl. Fernseher, Smartphones, Tablets, etc.) die Farben rot, blau und grün zugrunde gelegt werden.
Und so kann es sein, dass je nach Nuance des Gold-Tons es für die Betrachterin einen leichten Grün-Stich haben kann.
Welches Anzeigegerät verwendest Du?
Jedes Gerät zeigt Farben unterschiedlich an. Das liegt an den werksseitigen Einstellungen des Displays. Im Alltag fällt uns dies kaum auf und ist für uns eher unrelevant.
Aber vielleicht hast Du schon mal bemerkt, dass an Deinem Fernseher verschiedene Bildmodi eingestellt werden können, die die Farbintensität stark beeinflussen können.
Auch der Blaufilter in unseren Smartphones, der häufig in den Abendstunden aktiviert wird, um uns nicht notwendig lange wach zu halten, verändert die Darstellung der Farben.
Und am Laptop kann es ebenfalls sein, dass je nach Software ein Bild unterschiedlich dargestellt werden kann. Denn Browser und Grafik-Programme können z.B. mit einer eigene Farbkalibrierung die werksseitigen Einstellungen überschreiben.

Licht ist alles
Ein weiterer Faktor ist der Lichteinfall. Dies kommt bei digitalen Medien vielleicht nicht so stark zum tragen, doch in diesem Beispiel hatte die Postende eine Karte in ihrer Hand gehalten und abfotografiert.
Dinge sehen so gut wie immer anders auf einem Bild aus als im wahren Leben. Das liegt an der digitalen Darstellung und Aufbereitung.
Aber im „analogen“ Zustand — also die Karte selbst — kommt es darauf an, wie Du selbst zum Licht stehst, im Schatten oder direkt in der Sonne, der Sonne zu- oder abgewandt, welche Tageszeit ist es, etc.
Probiere es beim nächsten Mal doch einfach selber aus und bewege sowohl Dich als auch das Objekt und beobachte, wie sich die Farbnuancen verändern.
Du siehst, es ist nicht so einfach, eine Farbe wirklich konkret bestimmen zu können.
Ich selbst hatte so z.B. mal eine Hose, die manchmal grün und manchmal grau erschien. Das war gar nicht so einfach, hierzu passende Oberteile auszuwählen.
Die Wahrheit liegt also immer irgendwie im Auge der Betrachterin. Und selbst hier bekommen wir nicht immer ein eindeutiges Ergebnis.
Die Fallen beim Drucken von Bildern
Wenn wir Bilder drucken wollen, machen wir uns oftmals wenig Gedanken um die Farbgebung. Und wundern uns dann auf einmal, wenn die Farben komplett anders aussehen, als auf unserem Monitor, oder auch Schattenbereiche nur noch ein dunkler Fleck sind.
Digital vs. Analog
Wie bereits beschrieben spielt das Anzeigemedium eine große Rolle.
Ein Monitor wird durch werkseigene Einstellungen beeinflusst und hat zudem auch noch eine interne Leuchtquelle, die einem gedruckten Bild komplett fehlt. Damit werden Farben immer dunkler oder auch matter dargestellt.
Papier ist nicht Papier
So wie unterschiedliche Geräte ein und dasselbe Bild unterschiedlich darstellen, kommt es auch beim Druck auf das Material an.
Drucken wir auf Fotopapier? Matt oder Hochglanz? Bevorzugen wir strukturiertes Künstlerpapier? Oder doch lieber etwas moderneres wie Metall (AluDibond) bzw. Holz?
All diese Untergründe nehmen Druck-Farben unterschiedlich auf und geben sie entsprechend anders wieder.
Wie wird gedruckt
Ein letzter, nicht gerade unerheblicher Faktor im Druckprozess ist der Drucker an sich sich, mit dem das Bild gedruckt wird.
Wie der Monitor ist auch der Drucker ein Gerät, das Farben unterschiedlich interpretieren kann. Hinzu kommen die verwendeten Tinten und wie diese gemischt werden.
Zusammen mit den Quelldaten und dem entsprechenden Papier können hier große Variationen entstehen.
Warum professionelle Hilfe angebracht sein kann
Als Fotografin ist es mir natürlich extrem wichtig, dass Deine Portraits immer und überall gut aussehen. Sei es das Statement Piece an Deiner Wand mit der einzigartigen Momentaufnahme von Dir und Deiner Katze oder die Business-Aufnahmen, die farblich abgestimmt zu Deiner persönlichen Marke passen und Dir überall einen hohen Wiedererkennungswert liefern.
Dafür nutze ich entsprechende Profi-Tools, die mir helfen, Dir ein möglichst konstantes Farb-Ergebnis zu liefern.
Hierzu zählen zum einen ein Farb-kalibrierter Monitor, der regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf nach-justiert wird. Somit wird bereits bei der Entwicklung Deiner digitalen Bilder auf eine harmonische Farbgebung geachtet.
Für Fotografien, die gedruckt werden sollen, gibt es außerdem einen weiteren Bearbeitungsschritt, bei dem ich eng mit Profi-Laboren zusammen arbeite. Denn Deine Druckdaten werden nochmals aufbereitet und auf das gewünschte Druckmedium abgestimmt, um eventuelle Abweichungen zu vermeiden. Zusätzlich werden Bestimmungsort und entsprechender Lichteinfall mit einbezogen, damit sich Dein Kunstwerk ideal in die zukünftige Umgebung einfügt.

Von der Entstehung eines Bildes bis zur Fertigstellung müssen also viele Dinge beachtet werden, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.
Mit unserem Full-Service bist Du daher stets auf der sicheren Seite, ein professionelles Resultat zu erhalten, ohne Dich selbst um all die kleinen Details kümmern zu müssen. Lass uns reden, wenn Du Bilder möchtest, an denen Du Dich auch Jahre später nicht satt sehen kannst.
Bildquellen:
Post-Cover: Adobe Express/Stock
Ishihara-Farbtafel: Wikimedia Commons
Dieses fotografische Werk wurde im Zuständigkeitsbereich der Regierung von Japan entweder vor dem 31. Dezember 1956 veröffentlicht oder vor 1946 aufgenommen und danach 10 Jahre nicht veröffentlicht. Daher gilt dieses fotografische Werk gemäß Artikel 23 des alten japanischen Urheberrechtsgesetzes in Verbindung mit Artikel 2 der Ergänzungsbestimmungen zum japanischen Urheberrechtsgesetz als gemeinfrei.
Farbkreis nach Harald Küppers: Wikimedia Commons
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