Diplomarbeit mit Füller und Disketten

Die Diplomarbeit, die keiner mehr lesen kann

In meiner jüngsten Aufräumaktion fiel mir meine Diplomarbeit in die Hand und verdeutlichte mir mal wieder, wie kurzlebig die heutige Technologie ist.

Fundstück der Woche

Die letzten Wochen hat mich der Aufräumwahn gepackt. Endlich mal wieder groß reine machen und schauen, was denn jetzt doch weg kann, an dem ich schon viel zu lange festgehalten habe.

Beim Durchforsten von Regalen, Schubladen und Boxen bin ich dann unter anderem auch auf diverse alte Datenträger gestoßen. Größtenteils CDs aber auch einige Floppy-Disks. Und gerade die letzteren waren deutlich mit „Diplomarbeit“ beschriftet.

Ich brauchte mich gar nicht umzuschauen, um zu wissen, dass ich die Disks nicht mehr einlesen konnte. Denn mein letzter Computer, der noch ein entsprechendes Lesegerät gehabt hatte, war bereits vor mehr als 10 Jahren entsorgt worden.

Da wurde mir doch schon ziemlich wehmütig ums Herz. Denn auch wenn sich mein Leben heute in eine ganz andere Richtung bewegt, mein Studium habe ich geliebt. Und ich bin immer noch stolz auf meinen Abschluss als Diplom-Mathematikerin (FH).

Doch diese Disks zeigten mir sehr eindeutig, dass die Zeit so unwahrscheinlich schnell vorbei gegangen ist und die Ergebnisse meiner Anstrengungen jetzt mehr oder weniger auf den Müll gehören.

Wenn da nicht noch eine gedruckte Version existieren würde.

Denn in scheinbar weiser Voraussicht habe ich mir damals extra Kopien meiner gedruckten Diplomarbeit anfertigen lassen.

Grundsätzlich war es zu meiner Zeit eh üblich, die Diplomarbeit drucken zu lassen. (Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob das heute immer noch der Fall ist.) Und das auch gleich in mehrfacher Ausführung; für den Prüfer, Zweitprüfer, Universitäts-Bibliothek, Unterstützer etc. Da kam es also auf ein weiteres Exemplar nicht wirklich an.

Doch bin ich tatsächlich noch einen Schritt weiter gegangen und ließ mir eine Sonder-Edition anfertigen, inklusive Kunstleder-Einband und goldener Gravur.

Und die kann ich heute immer noch in die Hand nehmen und lesen.

Nicht so langlebig, wie man denkt

Und dasselbe gilt auch für Bilder. Digitale Bilder, die wir heute wie selbstverständlich auf unseren Mobiltelefonen, Festplatten und CDs speichern, können in vielleicht schon wenigen Jahren nicht mehr lesbar sein. (Gerade CD-Lesegeräte gibt es heute immer seltener standardmäßig in Laptops und Computern.)

Wertvolle Erinnerungen für immer verloren.

Weil man eben bei der heutigen Informationsfülle und Schnelllebigkeit eben nicht immer daran denkt, alles möglich zu konvertieren und auf dem aktuellen Stand zu halten. Geschweige denn alle paar Jahre ein erneutes Backup zu machen, da die Datenträger ja auch einem gewissen Verschleiß unterliegen.

Und genau deshalb finde ich es so wichtig, Bilder zu drucken.

Ein Wandbild oder ein Album sieht in 5, 10, oder 20 Jahren immer noch genauso aus wie am Anfang. Und Du brauchst kein spezielles Gerät oder spezielle Software dafür, es anzuschauen. Stell Dich davor, nimm es in die Hand, und erfreu Dich an dem Bild. Tag für Tag, Jahr für Jahr.

Genau so wie ich jetzt noch einmal meine Diplomarbeit in die Hand genommen und in Erinnerungen geschwelgt habe.

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6 Kommentare

  1. Mein Onkel möchte gerne seine Diplomarbeit drucken lassen. Dabei ist es gut zu wissen, dass die Technologie auch in diesem Bereich sehr schnell entwickelt. Ich hoffe, dass er einen passenden Ansprechpartner finden wird.

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