Wandern auf dem Heidschnuckenweg
Mein diesjähriger Urlaub führt mich im vergangenen September in ein Gebiet, das schon seit etwas längerem auf meiner Liste stand. Der Heidschnuckenweg durch die Lüneburger Heide führt auf 13 Etappen und über 200 km von Hamburg-Fischbek bis nach Celle. Zudem bieten Varianten und Schleifen genügend Abwechslung bei den Tagestouren. Teilweise überschneidet sich der Heidschnuckenweg auch mit dem deutschen Jakobsweg.
Um erstmal auszuprobieren, ob eine mehrtägige Wanderung auch wirklich das richtige für mich ist, habe ich mir ich eine individuell zusammengestellte Wandertour von Buchholz (i.d.Nordheide) nach Schneverdingen gebucht. Der Gepäckservice erspart mir so einiges Gewicht auf den Strecken und macht das Ganze dann doch etwas komfortabler.
Was Dich erwartet
Tag 1 – Anreise
Am Anreisetag ging es per Zug über Bremen nach Buchholz (i.d.Nordheide). So ziemlich alle Züge hatten Verspätung. Aber zum Schluss komme ich lediglich eine Stunde später als geplant an.
Das Hotel ist jedoch 3km vom Bahnhof entfernt, der wiederum Etappenende/-start ist. Irgendwie erschließt sich mir das Ganze nicht. Für Wanderer, die direkt mit der 1. Etappe des Heidschnuckenweges starten mag das ja vielleicht passen, aber ich hätte mir da für meine persönliche Route eine andere Lösung gewünscht.
Also nehme ich den Bus, muss dann aber noch ein gutes Stück laufen. Gleich zu Anfang wird es mir wirklich nicht einfach gemacht.
Zudem liegt das Hotel auch noch direkt an einer viel befahrenen Bundesstraße. Nicht gerade das, was ich mir von Ruhe und Erholung in der Lüneburger Heide vorstelle. Oder als Geräusch- bzw. Geruchskulisse beim Wandern.
Auch liegt das Hotel ziemlich ab vom Schuss – nichts außer Höfe und Wohngebiet in der Nähe. Das Landgasthaus bietet auch nur Abends Küche an, was meinem knurrenden Magen zur Nachmittagszeit nicht viel hilft.
Also stürze ich mich auf meinen restlichen Reiseproviant bevor es auf eine kleine Erkundungstour durch die umliegenden Felder geht. Ein kurzer Regenschauer erwischt mich, aber ich finde eine Möglichkeit, mich unterzustellen. (Die nächsten Tage werden noch genügend Möglichkeiten zur Kreativität hierbei bieten.)
Und dann werde ich noch mit einem fantastischen Anblick tief fliegender Schwalben in der Abendsonne belohnt. Leider ist es zu weit weg, um die Szene fotografisch festzuhalten. Doch manchmal muss man auch einfach nur genießen und so schaue ich den Schwalben dabei zu, wie sie im Tiefflug über einem Blumenfeld nach Insekten Jagd machen.
Den Abend beschließe ich mit einem Begrüßungsgetränk in der Gaststube, die im Gegensatz zu den eher kalt eingerichteten Zimmern sehr heimelig wirkt. Spätestens jetzt wird mir bewusst, dass ich doch etwas wärmere Kleidung hätte einpacken sollen.
Tag 2 – Durch Himmel und Hölle
An meinem ersten offiziellen Wandertag führt mich die 2. Etappe des Heidschnuckenweges auf über 15km von Buchholz nach Handeloh.
Angeblich soll dies der schönste Streckenabschnitt sein, doch irgendwie kann ich dem nicht zustimmen, als ich ewig nur durch den Wald laufe. Schließlich war ich doch hergekommen, um Heidelandschaften zu sehen!
Ein markanter Ort auf dieser Strecke ist auf jeden Fall die Höllenschlucht, die man erreicht nachdem man den Höllenberg erklommen hat. Der Höhenunterschied mag vielleicht nicht so riesig (der Höllenberg wird man gerade mit 101m angegeben) sein, dafür sind die steilen Auf- und Abstiege aber schon nicht ohne, vor allem wenn es nass und rutschig ist.
Am Brunsberg treffe ich dann zum ersten Mal auf eine etwas größere Heidefläche und einen wunderschönen Rundumblick. Und zu dieser Idylle passt dann auch die Heidschnucken-Herde, die ein Schäfer mit seinem Hund „Tesla“ gerade auf eine andere Fläche umsiedelt.
Ab dort geht es weiter durch jede Menge Wald, bis ich zum Pferdekopf gelange, eine Anhöhe mit super schönem Rundumblick und an deren Fuß die Feenteiche liegen. Hier verstehe ich langsam, warum diese Strecke so beliebt ist. (Auch wenn nach meinem Befinden das Verhältnis nicht stimmt.) Diese Ecke ist einfach bezaubernd und ich kann mir richtig vorstellen, wie hier (laut der Geschichte) früher einmal Feen gelebt haben.
Hier fängt auch das Büsenbachtal an und den Weg entlang des Baches finde ich mit einen der schönsten auf meiner ganzen Wanderung. Bäume, Wasser und Heide bilden einfach eine tolle Harmonie.
Ein kleiner Abstecher bringt mich zum Gasthof Schafstall, in dem ich mir die Himmelstorte gönne und den nächsten Regenschauer abwarte. Danach geht es dann auf Richtung nächster Unterkunft.
Total erledigt und mit dicker Blase unterm Zeh komme ich schlussendlich an meinem Ziel an und bin froh, dass zumindest diese Unterkunft direkt am Weg liegt.
Die erste Etappe meiner Wanderung auf dem Heidschnuckenweg ist überstanden und mein Schrittzähler zeigt ca. 30.000 Schritte sowie 21km an. Und auch wenn ich mich hier und da mal kurz verlaufen habe, bin ich doch recht gut zurecht gekommen. Was mich schon ein wenig stolz macht. Zumal ich ja vorab nicht wusste, wie das mit dem Wandern bei mir so wird.
Schön war auch, die zweite Hälfte der Strecke in Begleitung gelaufen zu haben, da sich ein Wanderer zu mir gesellte, den ich bereits morgens im Hotel beim Frühstück getroffen habe. Denn auch wenn ich gerne alleine bin, ist es doch mal nett, sich mit anderen auszutauschen. Und gerade mit den Menschen, die man auf Reisen kennenlernt, verbindet einen mehr als man denkt. Nicht umsonst hat man sich ja schließlich das gleiche Ziel bzw. die gleiche Aktivität ausgesucht.
Tag 3 – Die Weseler Heide
Der zweite Wandertag soll mich auf ca. 17km von Handeloh nach Undeloh führen.
Doch ein Blick auf die Karte zeigt für die erste Hälfte der nächsten Etappe nur Wald. Noch frustriert vom gestrigen Tag und aufgrund meines lädierten Fußes disponiere ich ein wenig um.
Glücklicherweise fährt heute der Shuttlebus. Also wäre es ein leichtes, die komplette Strecke einfach fahrend zurückzulegen. Allerdings lockt mich ein größeres Heidegebiet und somit fahre ich nur bis Wesel und setze von dort wieder zu Fuß meine Wanderung auf dem Heidschnuckenweg fort. Zwar langsam und vorsichtig, aber voller Zuversicht, nicht gleich zu Anfang aufzugeben.
Ich komme an einem urigen Hexenhaus vorbei sowie einigen versteckten Fischteichen in einem kleinen Waldgebiet. Und dann stehe ich auch schon inmitten einer schönen Heide-Landschaft, die sich über ca. 4km entlang meines Weges erstreckt.
Gleich am Anfang begegne ich wieder meiner Wanderbegleitung vom Vortrag und wir tauschen uns ein wenig über die Strecke aus, die er tatsächlich in umgekehrter Richtung abläuft.
Ich genieße die Landschaft mit ihren sanften Hügeln und dem weichen Sandboden. Gelegentlich findet man Überdachungen, die im Sommer Bienenstöcke beherbergen. Einige sich allerdings bereits schon leer-geräumt, was mir bei dem ein oder anderen Regenschauer zu Gute kommt.
Das letzte Stück der Strecke geht wieder durch ein Wandgebiet, doch dieses ist durch offene Flächen aufgelockert. Teilweise finden sich hier große Blühwiesen, die zwar bereits vertrocknet sich, aber umso mehr tummeln sich jetzt die Vögel, um nach Körnern und Insekten zu suchen. Es ist einfach nur herrlich, ihrem Treiben für einen Moment zuzuschauen und -hören.
Da ich meinen Weg ja etwas verkürzt habe, komme ich bereits zur Mittagszeit an der Unterkunft an, doch mein Koffer ist noch nicht eingetroffen. Allerdings darf ich bereits auf’s Zimmer und so mache ich mich kurz frisch.
Das Zimmer ist das Beste der ganzen Reise, im Erdgeschoß mit eigenem Zugang zum Garten und einer kleinen Terrasse mit Sitzgelegenheit direkt an der Tür. Obwohl das Haus offensichtlich schon älter ist, wurden die Zimmer anscheinend erst kürzlich renoviert. Ich fühle mich sofort wohl.
Da die Unterkunft keine Gaststätte hat, gehe ich in den Ort, um etwas zu essen. Ich bin ja stets dafür, regionale Spezialitäten zu probieren, damit ich dann auch später mal mitreden kann. Also nutze ich die Gelegenheit, in einem nahgelegenen Gasthof Heidschnucke als Gulasch zu probieren und bin positiv überrascht, da ich Lamm normalerweise gar nicht mag.
Den Rest des Tages verbringe ich mit der Schonung meines Fußes, in dem ich mich auf dem Zimmer entspanne bzw. den Abend mit netter Gesellschaft im Gemeinschaftsbereich verbringe.
Tag 4 – Ruhetag in Undeloh
Morgens wache ich so erholt wie schon lange nicht mehr auf. Kein Wunder, denn obwohl ich keine Vorhänge geschlossen hatte, ist es nachts mangels irgendwelcher Straßenlaternen stockdunkel im Zimmer. Dafür wecken mich die ersten Sonnenstrahlen und Vogelgezwitscher. Besser geht’s einfach nicht.
Für heute habe ich einen Ruhetag vom Wandern eingeplant, was mir tatsächlich ganz gelegen kommt. Dennoch will ich nicht nur die ganze Zeit im Zimmer bleiben, sondern ein bisschen die direkte Umgebung erkunden.
Noch vor dem Frühstück laufe ich zum Dorfkern, um mein vorab gebuchtes Fahrrad abzuholen. Auch wenn mich die Verleiherin seltsam anschaut, da für den Tag größtenteils Regen angesagt ist. Doch das schreckt mich nicht ab. Irgendwie werde ich da schon durch kommen.
Gleich nach dem Frühstück geht es entlang der Romantischen Heidestraße nach Nindorf in den Wildpark Lüneburger Heide. Es ist eine wunderschöne Strecke durch kleinere Ortschaften, vorbei an Feldern und Waldstückchen.
Der Wildpark ist nicht zu groß, so dass ich nach 2-3 Stunden in gemütlichem Tempo einmal komplett durch bin. Dennoch bietet er jede Menge Attraktivitäten, wie Freilaufgehege und einen Baumwipfelpfad.
Auch finden sich mehrere Aussichtsplattformen und Regenhäuschen überall im Park verstreut. Gerade letztere kamen mir sehr gelegen als plötzlich ein Hagelschauer über das Gelände zog. In den kleinen Hütten ist es super gemütlich mit Bänken und teilweise auch Tischen, so dass man während der Pause dann auch mal eine Brotzeit einlegen kann.
Der Wildpark ist übrigens auch hundefreundlich. Deinen Vierbeiner kannst Du also getrost an der Leine mitführen. Einige Bereiche, wie z.B. die Freigehege, sind nicht für Hunde geeignet. Hierfür gibt es aber alternativ einen Sinnespfad, an dem Deine Spürnase nach Lust und Laune herumschnüffeln darf.
Auf dem Rückweg nach Undeloh erwischt mich ein starker Regen und leider ist kein Unterstand weit und breit in Sicht, so dass ich pitschnass wieder in der Unterkunft ankomme. Nach einer warmen Dusche und dem Wechseln in trockene Kleidung bringe dann schließlich ich mein Fahrrad wieder zurück und finde gleich nebenan ein kleines Cafe.
In dem einladenden Wintergarten genieße ich mit der Buchweizen Torte eine weitere regionale Spezialität. Und damit lasse ich dann aber auch schon den Tag ausklingen. Schließlich wollte ich mir ja heute Ruhe gönnen und morgen geht es wieder zu Fuß weiter.
Tag 5 – Historisches Dorf inmitten der Heide
Heute geht es für mich wieder zurück auf den Heidschnuckenweg. Ich freue mich schon sehr, denn die Karte zeigt mir ein großes Heidegebiet zumindest für den ersten Teil der Etappe.
Vorbei an dem Dorfteich und hinter einigen alten Fachwerkhäusern vorbei geht es knapp 10 km durch das Radebachtal bis nach Wilsede. Das Heidedorf liegt mitten im Naturschutzgebiet und kann nur zu Fuß, per Fahrrad oder Kutsche erreicht werden.
Überhaupt ist dies ein Gebiet, in dem man häufiger Pferdekutschen zu sehen bekommt, mit denen Touristen durch die Heidelandschaft gefahren werden. Ursprünglich hatte ich auch überlegt, eine Fahrt zu buchen, doch sowohl Zeitplan als auch Wetter passen nicht wirklich zusammen.
Kaum in Wilsede angekommen, zieht auch schon ein dickes Gewitter auf. Da bleibt leider nicht viel Zeit, um das malerische Dorf mit den Reet-gedeckten Dächern und den alten Steinwegen ausgiebig zu erkunden.
Glücklicherweise ist aber gerade Mittagszeit. Und somit mache ich es mir in einer der Gaststätten gemütlich, die -wie sollte es auch anders sein- lokale Heidschnucken-Spezialitäten anbieten. Selbst Fastfood, wie Bratwurst und Burger, werden hier mit diesem besonderen Fleisch hergestellt.
Frisch gestärkt geht es dann weiter, nachdem der Regen wieder nachgelassen hat. Ein kurzer Abstecher bringt mich zum Totengrund, einem beliebten Aussichtspunkt mit Blick über Wälder und Heidetäler.
Ich spare mir den Weg zurück über den Wilseder Berg und begebe mich stattdessen direkt in Richtung Niederhaverbeck. Dabei komme ich am Steingrund vorbei. Der Ausblick hier gefällt mir tatsächlich wesentlich besser als der vorige, da alles irgendwie aufgelockerter erscheint.
Nach dem Abstieg geht es durch ein Waldstück und schon bin ich zurück auf dem ursprünglichen Heidschnuckenweg.
Als ich an meinem Ziel ankomme bin ich ziemlich k.o., doch scheinbar hat die Gaststube in meiner Unterkunft nicht geöffnet. Doch auf Nachfragen an der Rezeption bereitet man mir dann doch noch eine Stärkung mit Kaffee und lauwarmem Apfelkuchen.
Nach einer kurzen Erholung finde ich dann in unmittelbarer Nähe noch eine wunderschöne Heideschleife entlang der Haverbeeke, einem Moorgebiet, in dem sich auch einige Hügelgräber befinden. Laut Rezeptionistin soll man hier den Sonnenaufgang gut beobachten können und somit nehme ich mir genau das für den nächsten Tag vor.
Nahe meiner Unterkunft finde ich später noch eine wunderschöne Heideschleife entlang der Haverbeeke, einem Moorgebiet, in dem sich auch einige Hügelgräber befinden.
Tag 6 – Auf dem Spitzbubenweg in die Osterheide
Der nächste Morgen startet für mich noch im Dunkeln. Doch ich möchte unbedingt den Sonnenaufgang in der Heide erleben und so ziehe ich mich warm an und mache mich auf den kurzen Weg zurück zur Haverbeeke.
Es ist ziemlich frisch aber trocken. Und so werde ich mit Bodennebel belohnt, der die Landschaft mystisch wirken lässt.
Ich genieße die Einsamkeit und Stille während ich langsam dem Weg folge und die Sonne sich langsam hinter den entfernten Bäumen erhebt. Jede Menge Spinnennetze glitzern behangen mit Morgentau zwischen Büschen und Sträuchern. Eine magische Stimmung.
Irgendwann knurrt jedoch der Magen und es zieht mich zurück zur Unterkunft, wo ich mich auf meine letzte Etappe vorbereite. Ich habe die Variante nach Schneverdingen gewählt, doch möchte eigentlich das große Waldstück vermeiden und suche mir auf der Karte eine Strecke durch die Heide heraus.
Es soll ein fantastischer Tag mit viel Sonne werden. Zum Schluss zeigt sich die Lüneburger Heide nochmal von ihrer besten Seite.
Nur leider stellt sich nach ca. 2,5 km heraus, dass einige Wege der mir gewählten Strecke aktuell nicht begehbar sind, was mir dann leider keine andere Wahl lässt, als einen Großteil des Weges wieder zurück zu gehen.
Dabei komme ich dann aber noch an einem tollen Aussichtspunkt, dem Alfred-Töpfer-Blick vorbei, von dem man gut die Moorlandschaft überschauen kann.
Am Wald angekommen geht es dann über den Spitzbubenweg Richtung Osterheide und Schneverdingen. Der Weg ist lediglich ein schmaler Pfad durch die dicht aneinander stehenden Bäume und Büsche. Da er aber in beide Richtungen auch noch für Radfahrer freigegeben ist, muss ich so einiges Mal zur Seite springen.
Nach der Überquerung der Bundesstraße bin ich dann in der Osterheide und komme am Sylvestersee vorbei, der zum Ausruhen und Verweilen lockt.
Bis zur Unterkunft muss ich jedoch noch ein gutes Stück durch das Städtchen laufen, da diese sich natürlich nicht in Nähe des Heidschnuckenweges befindet. Warum man sich diese Zusammenstellung ausgesucht hat ist mir wahrlich ein Rätsel.
Dafür werde ich aber mit einem super süßen und gemütlichen Zimmer unter dem Dach belohnt. Und da meine Füße so langsam überhaupt nicht mehr mitmachen wollen, genieße ich zum Abschluss einfach noch mal einen entspannten Abend.
Tag 7 – Abreise
Morgens gönne ich mir ein ausgiebiges Frühstück, denn ich habe Zeit. Mein Zug geht erst kurz vor Mittag, da ich am letzten Tag nicht hetzen wollte. Und diese Voraussicht kommt mir jetzt zu Gute.
Da leider kein Bus zum Bahnhof fährt, ist der Pensions-Wirt so nett und bringt mich mit dem Auto dort hin. Auf der Fahrt sehe ich dann das Städtchen auch etwas genauer. Gestern war ich so sehr mit ankommen beschäftigt, dass ich kaum links und rechts geschaut hatte. Jetzt sehe ich aber, dass die Ortschaft doch recht nett ist.
Schade eigentlich, dass man auf solchen Wandertouren kaum die Gelegenheit hat, sich vor Ort näher umzuschauen. Den Großteil des Tages ist man unterwegs und abends hat man dann kaum noch Muße, irgendetwas zu unternehmen.
Mein Zug hat etwas Verspätung, aber ich habe genügend Puffer in meine Verbindungen eingebaut, so dass ich mir nicht wirklich Gedanken über den Anschluss mache. Nur kurz vor Hannover lese ich, dass mein ICE nach Köln komplett entfällt. Somit ist dann auch meine Reservierung futsch und alle alternativen Züge sind bereits ausgebucht.
Nach einigem Hin und Her finde ich aber doch noch einen Ersatzzug für meine Strecke. Zwar ohne Platzbuchung, aber im Zug wird mir erklärt, dass aufgrund des Ausfalls mehrerer Züge in diesem keine Reservierungen gelten. Und auf einmal habe ich ein komplettes 6er-Abteil für mich ganz alleine. Für die gesamte Strecke. Wenn das kein Glück im Unglück ist.
In Düsseldorf gibt es dann nochmal eine kleine Verzögerung mit dem Anschlusszug nach Leverkusen, aber im Endeffekt komme ich dann doch noch recht zeitig zu Hause an.
So schön der Urlaub war, so anstrengend war er auch. So schnell werde ich wohl keine längere Wanderung mehr unternehmen.
Was ich aber sehr genossen habe, war die Ruhe, die mich überkommen hat beim Gehen. Relativ schnell hat sich das sonst ständig ratternde Gehirn abgemeldet und ich konnte einfach nur die Natur genießen.
Auch fände ich es super spannend und schön, diese Gegend mal etwas genauer aus Fotografen-Sicht zu erkunden.
Auf dieser Reise hatte ich lediglich eine kleine Kamera im Gepäck (aus offensichtlichen Gründen), aber auf einem Workshop könnte man wesentlich intensiver auf diesen Aspekt eingehen.
Daher habe ich mir die Lüneburger Heide definitiv auf die Liste zukünftiger Workshop-Ziele geschrieben und bin auch schon am Planen. Es würde mich sehr freuen, wenn Du mich dann dabei begleiten würdest.
Am besten meldest Du Dich gleich auf meiner Warteliste an, damit Du sofort erfährst, wann es losgeht.